Abschied nehmen

Lei­der erleben wir bei unserer Tier­schutzarbeit auch schwere Momente, die uns sehr mit­nehmen und trau­rig machen.

Wir holen die armen Tiere von der Straße, ban­gen um sie, päp­peln sie wieder auf, hän­gen unser Herz an sie und ver­mit­teln sie nach bestem Wis­sen und Gewis­sen in gute Hände und ver­fol­gen ihren Weg bei den Adop­tan­ten dann auch gerne weiter. Wenn unsere (ehe­ma­li­gen) Schüt­zlinge gehen müssen, belastet uns das häu­fig so sehr, dass es uns schwer fällt weit­erzu­machen, denn auch wir müssen mit diesen Ver­lus­ten irgend­wie zurecht kom­men. Oft stellt man sich dann die „Warum?-Frage“.

Aber wir geben trotz­dem nicht auf, set­zen uns weiter für Katzen in Not ein, und wir ver­suchen inner­halb des Vere­ins immer wieder, in schwieri­gen und belas­ten­den Sit­u­a­tio­nen füreinan­der da zu sein und uns gegen­seitig zu trösten. Und wir wis­sen, dass es „da draußen“ immer noch Katzen gibt, die Hilfe brauchen.

Diese Seite hier ist für Shari, Elmo, John, Ronja, Mori, Batida, Tinos, Rob­bie, Lenny, Mücke, Spar­row, Kimi, Boomer, Bluna, Ben­ito, Milka, Wasserköpfchen Mika, Zack-​Merlin, Mar­lie, Klein-​Petrie, Muck, Paulchen, Pauline, Han­ni­bal, Tweety, Salem, Kim­ble, Abby, Medusa, Abu, Vladi, Feivel, Edmund, Tabsi, Sango, Her­mine, Abby, Lucy, Niko, Thorin, Otto, Horst, Mac, Lucky, Lazarus, Grantel­bart, Oma Beccy, Alma, Grampy, Mag­neto, Ami­cello, Duke, Pene­lope, Melody, Pan, Floki, Lydia, Zorro, Lasher, Oskar, Josy, Anita, Joyce, Sammy, Ethan, Lyanna, Püppi, Cur­tis, Leo, Ava,das Kit­ten mit der Gau­menspalte, Seal, Anne­mie, Käthe, Ava, Sprotto, Charly, Nasuada, Mathilda und ihre Kit­ten, Spot, Amor, Bob, Oskars Geschwis­ter, Daisy, Zita, Eowyn, Vince, Oskar, Leni, Porgy, Padmé, Lakritz, Min­nie, Joy, Vera, Venja, Fussel, Bella, Whiskey, Chi­anti, Paul, Conny, Nanouk, Greta, Con­nor, Kyle, Jade, Nici, Hansi, Liv, Elias, Nenja, Jackie, Mon­tie, Kisha, Jerry, Holly, Dave, Lutz, Miles, Maja, Alfred, Luise, Speedy, Maya und all die schwer kranken Stre­uner wie z.B. die „Kein-​Ohr-​Katze“, all die zu früh und daher tot gebore­nen Kit­ten und für all die anderen Miezen, die wir viel zu früh ver­loren haben!

Ganz klar ist: Wir wer­den die Tiere, die wir ver­loren haben, nicht vergessen!!!


Regen­bo­gen­brücke

An einer Stelle der Ewigkeit
gibt es einen Platz,
den man die Regen­bo­gen­brücke nennt.
Auf dieser Seite der Brücke liegt ein Land mit Wiesen,
Hügeln und saftigem grü­nen Gras.
Wenn ein geliebtes Tier auf der Erde für immer eingeschlafen ist,
geht es zu diesem wun­der­schö­nen Ort.
Dort gibt es Wiesen und Hügel für all unsere speziellen Fre­unde,
damit sie laufen und zusam­men spie­len kön­nen.
Es gibt immer zu fressen und zu trinken,
es ist warmes schönes Früh­lingswet­ter,
und unsere Tiere fühlen sich wohl und zufrieden.
Alle Tiere, die ein­mal alt und krank waren,
sind wieder gesund und stark,
so, wie wir uns an sie in unseren Träu­men erin­nern,
wenn die Zeit vergeht.
Die Tiere sind glück­lich und haben alles,
außer einem kleinen Biss­chen;
sie ver­mis­sen jeman­den Bes­timmtes, jeman­den, den sie zurück­ge­lassen haben.
So ren­nen und spie­len sie jeden Tag zusam­men,
bis eines Tages eines sein Spiel plöt­zlich unter­bricht und in die Ferne schaut.
Die Nase bebt, die Ohren stellen sich auf,
die hellen Augen sind aufmerk­sam, der Kör­per ist unruhig.
Plöt­zlich trennt es sich von seiner Gruppe, fliegt förm­lich über das grüne Gras,
seine Beine tra­gen es schneller und schneller.

Es hat Dich gese­hen.

Noch bist Du wie ein Punkt in der Unendlichkeit,
doch wenn Du und Dein Fre­und sich dann endlich tre­f­fen,
gibt es nur noch Wieder­se­hens­freude, die nicht enden will.
Dein Gesicht wird geküsst, wieder und wieder,
Deine Hände stre­icheln über den geliebten Kopf
und Du siehst ein­mal mehr in die treuen Augen Deines Tieres,
das so lange aus Deinem Leben ver­schwun­den war,
aber nie aus Deinem Herzen.
Dann geht Ihr zusam­men über die Regen­bo­gen­brücke
und Ihr werdet nie wieder getrennt sein…

(Aus dem Englischen, Verfasser: Paul C. Dahm)


Das Tes­ta­ment einer Katze

Wenn Men­schen ster­ben, machen sie ein Tes­ta­ment,
um ihr Heim und alles, was sie haben,
denen zu hin­ter­lassen, die sie lieben.
Ich würde auch solch´ ein Tes­ta­ment machen,
wenn ich schreiben kön­nte.

Einem armen, sehn­suchtsvollen, ein­samen Stre­uner
würde ich mein glück­liches Zuhause hin­ter­lassen,
meinen Napf, mein kusche­liges Bett,
mein weiches Kissen, mein Spielzeug
und den so geliebten Schoß,
die sanft stre­ichel­nde Hand,
die liebevolle Stimme,
den Platz, den ich in jeman­des Herzen hatte,
die Liebe, die mir zu guter Letzt
zu einem friedlichen und schmerzfreien Ende helfen wird,
gehal­ten im lieben­dem Arm.

Wenn ich ein­mal sterbe, dann sag‘ bitte nicht:
„Nie wieder werde ich ein Tier haben,
der Ver­lust tut viel zu weh!“

Such Dir eine ein­same, ungeliebte Katze aus
Und gib‘ ihr meinen Platz.

Das ist mein Erbe.
Die Liebe, die ich zurück lasse, ist alles,
was ich geben kann.

(Margaret Trowton)


Lebendige Liebe

Wenn Du jemals ein Tier liebst, dann gibt es drei Tage in Deinem Leben, an die Du Dich immer erin­nern wirst…

Der erste Tag ist ein Tag, geseg­net mit Glück, wenn Du Deinen jun­gen neuen Fre­und nach Hause bringst. Wenn Du Dein erwähltes Haustier nach Hause gebracht hast und Du siehst es die Woh­nung erforschen und seinen speziellen Platz in Deinem Flur oder Vor­raum für sich in Anspruch nehmen – und wenn Du das erste Mal fühlst, wie es Dir um die Beine streift – dann durch­dringt Dich ein Gefühl purer Liebe, das Du durch die vie­len Jahre, die da kom­men wer­den, mit Dir tra­gen wirst.

Der zweite Tag wird sich acht oder neun Jahre später ereignen. Es wird ein Tag wie jeder andere sein. Alltäglich und nicht aussergewöhn­lich. Aber, für einen über­raschen­den Moment wirst Du auf Deinen langjähri­gen Fre­und schauen – und Alter sehen, wo Du einst Jugend sahst. Du wirst langsame über­legte Schritte sehen, wo Du einst Energie erblick­test. Und Du wirst Schlaf sehen, wo Du einst Aktiv­ität sahst. So wirst Du anfan­gen, die Ernährung Deines Fre­un­des umzustellen – und wom­öglich wirst Du ein oder zwei Pillen zu seinem Fut­ter geben. Und Du wirst tief in Dir eine wach­sende Angst spüren, die Dich die kom­mende Leere erah­nen lässt. Und Du wirst dieses unbe­hagliche Gefühl kom­men und gehen spüren, bis schliesslich der dritte Tag kommt.

Und an diesem Tag – wenn Dein Fre­und gehen muss, wirst Du Dich einer Entschei­dung gegenüber sehen, die Du ganz allein tre­f­fen musst – zugun­sten Deines lebenslan­gen Fre­un­des und mit Unter­stützung Deiner eige­nen tief­sten Seele. Aber auf welchem Wege auch immer Dein Fre­und Dich vielle­icht ver­lassen wird – Du wirst Dich ein­sam fühlen, wie ein einzel­ner Stern in dun­kler Nacht. Aber wenn Du ehrlich zu der Liebe für Dein Haustier stehst, für das Du die vie­len, von Freude erfüll­ten, Jahre gesorgt hast, wirst Du vielle­icht bemerken, dass eine Seele – nur ein wenig kleiner als Deine eigene – anscheinend mit Dir geht durch die ein­samen Tage, die kom­men wer­den. Und in manchen Momenten, wenn Dir Dein Herz schwer wird, wirst Du vielle­icht etwas an Deinen Beinen ent­langstre­ichen spüren. Nur ganz, ganz leicht. Und wenn Du auf den Platz schaust, an dem Dein lieber – vielle­icht lieb­ster Fre­und – gewöhn­lich lag, wirst du Dich an die drei bedeut­samen Tage erin­nern. Die Erin­nerung wird voraus­sichtlich schmerzhaft sein und einen Schmerz in Deinem Herzen hin­ter­lassen. Während die Zeit vergeht, kommt und geht dieser Schmerz, als hätte er sein eigenes Leben. Du wirst ihn entweder zurück­weisen oder annehmen, und er kann Dich sehr ver­wirren. Wenn Du ihn zurück­weist, wird er Dich deprim­ieren. Wenn Du ihn annimmst, wird er sich ver­tiefen. Auf die eine oder andere Art, es wird stets ein Schmerz bleiben.

Aber da wird es, das ver­sichere ich Dir, einen vierten Tag geben – ver­bun­den mit der Erin­nerung an Dein geliebtes Tier. Und durch die Schwere in Deinem Herzen wird eine Erken­nt­nis kom­men, die nur Dir gehört. Sie wird einzi­gar­tig und stark sein, wie unsere Part­ner­schaft zu jedem Tier, das wir geliebt – und ver­loren haben. Diese Erken­nt­nis nimmt die Form lebendi­ger Liebe an – wie der himm­lis­che Geruch einer Rose, der übrig­bleibt, nach­dem die Blät­ter ver­welkt sind. Diese Liebe wird bleiben und wach­sen – und da sein für unsere Erin­nerung. Es ist eine Liebe, die wir uns ver­di­ent haben. Es ist ein Erbe, das unsere Haustiere uns ver­ma­chen, wenn sie gehen. Und es ist ein Geschenk, das wir mit uns tra­gen wer­den solange wir leben. Es ist eine Liebe, die nur uns allein gehört. Und bis unsere Zeit selbst zu gehen gekom­men ist, um uns vielle­icht unseren geliebten Tieren wieder anzuschliessen – es ist eine Liebe, die wir immer besitzen werden.

(LIV­ING LOVE)

(Frei übersetzt aus dem Englischen von Lutz Schneider, Autor des Originals: Martin Scot Kosins, Author of "Maya's First Rose")


Lend Me a Cat

I will lend to you for awhile,
a cat, God said,
For you to love her while she lives
And mourn for her when she’s dead.Maybe for twelve or four­teen years,
Or maybe two or three
But will you, ’till I call her back,
Take care of her for me.She’ll bring her charms to glad­den you;
And (should her stay be brief)
You’ll always have her mem­o­ries,
As solace for your grief.I can­not promise she will stay,
Since all from earth return
But there are lessons taught below
I want this cat to learn.I’ve looked the whole world over,
In search of teach­ers true
And from the folk that crowd life’s land,
I have cho­sen you.Now will you give her all your love,
Nor think the labour vain,
Nor hate me when I come
To take my Cat back again.I fan­cied that I heard them say,
„Dear Lord Thy Will be Done,“
For all the joys this Cat will bring,
The risk of grief we’ll run.We’ll shel­ter her with ten­der­ness,
We’ll love her while we may
And for the hap­pi­ness we’ve known,
For­ever grate­ful stay­But should you call her back,
Much sooner than we’ve planned,
We’ll brave the bit­ter grief that comes,
And try to understand.If, by our love, we’ve man­aged,
Your wishes to achieve
In mem­ory of her we loved,
To help us while we grieve,When our faith­ful bun­dle
Departs this world of strife,
We’ll have yet another Cat,
And love her all her life.

(Author Unknown)

 

Über­set­zung:

Das geliehene Tier

„Ich will dir ein Tier für eine Weile lei­hen“,
hat mal ein Engel zu mir gesagt.
„Damit du es lieben kannst, solange es lebt
und trauern, wenn es tot ist.

Ich kann dir nicht ver­sprechen, dass es bleiben wird,
weil alles von der Erde zu den Ster­nen zurück­kehren muss.
Wirst du darauf auf­passen, für mich,
bis ich es zurück­rufe?

Es wird dich beza­ubern,
um dich zu erfreuen
und sollte sein Bleiben nur kurz sein,
du hast immer die Erin­nerun­gen,
um dich zu trösten.

Willst du ihm alle deine Liebe geben
und nicht denken, dass deine Arbeit umsonst war?
Und mich auch nicht has­sen,
wenn ich das Tier zu mir heim hole?“

Mein Herz antwortete:
“Lieber Engel, dies soll geschehen!
Für all die Freuden, die dieses Tier bringt,
werde ich das Risiko der Trauer einge­hen.

Wir wer­den es mit Zärtlichkeit beschützen
und es lieben, solange wir dür­fen.
Und für das Glück, das wir erfahren durften,
wer­den wir für immer dankbar sein.

Auch, soll­test du es früher zurück­rufen,
viel früher, als geplant,
wer­den wir die tiefe Trauer meis­tern
und ver­suchen, zu ver­ste­hen.

Wenn unser geliebtes Tier
diese Welt voll von Span­nung und Zwi­etra­cht ver­lässt,
schicke uns doch bitte eine andere bedürftige Seele,
um sie ihr Leben lang zu lieben.“

(Verfasser/in unbekannt)


Abschied ist der Anfang der Erinnerung!

Vielle­icht ist es manchen Tieren nicht bes­timmt lange
hier bei uns auf der Erde zu sein.
Vielle­icht sind manche Tiere nur auf der Durchreise
oder sie leben ihr Leben ein­fach schneller als die
anderen.
Sie brauchen gar nicht zwanzig Jahre hier unter uns zu
sein, um etwas zu erledi­gen. Sie schaf­fen es im
Han­dum­drehen.
Manche Tiere kom­men in unserem Leben nur kurz
vor­bei, um alles zu brin­gen. Ein Geschenk, eine Hilfe,
eine Lek­tion, die wir ger­ade brauchen, irgend etwas.
Und das ist der Grund, warum sie zu uns kom­men. Nur
auf einen Sprung, sozusagen.

Dieses Tier hat uns etwas beige­bracht über die Liebe,
über das Geben, darüber, wie wichtig jemand sein kann.
Das war sein Geschenk an uns. Es hat es vor­bei gebracht
und dann ist es wieder gegan­gen.

Vielle­icht musste es nicht bleiben, denn es hat sein
Geschenk abgegeben und dann war es frei
weit­erzureisen, weil es ganz eine beson­dere Seele war.

Aber das Geschenk wird uns für immer bleiben.

Verfasser/in unbekannt


Der Geist der Katze

Und Gott fragte den Geist der Katze
Bist du bereit, nach Hause zu kom­men?
Oh ja, in der Tat, antwortete die kost­bare Seele
Und du weißt, dass ich als Katze sehr wohl im Stande bin
Für alles eigene Entschei­dun­gen zu tre­f­fenKommst du denn? fragte Gott
Bald, erwiderte der schnur­rbär­tige Engel
Aber ich muss es langsam ange­hen lasen
Denn meine Men­schen­fre­unde sind trau­rig
Denn, du weißt, sie brauchen mich, ganz gewiss­Aber ver­ste­hen sie denn nicht? fragte Gott
Dass du sie niemals ver­lassen wirst?
Dass eure See­len miteinan­der ver­bun­den sind?
Für alle Ewigkeit?
Dass nichts beein­trächtig oder zer­stört wird?
Es ist ein­fach… für immer und ewig.Eines Tages wer­den sie es ver­ste­hen
Antwortete die her­rliche Katze
Denn ich werde es in ihre Herzen flüstern
Dass ich immer bei ihnen bin
Ich bin da… für immer und ewig

Patricia N. Olson

(Das Gedicht wurde ursprünglich in Englisch geschrieben. Die deutsche Übersetzung stammt aus dem Buch „Die Sprache der Tiere“ aus dem Kapitel „Wie Tiere den Tod sehen“)


Man sagt, die Zeit heile alle Wunden.

Dem stimme ich nicht zu!

Die Wun­den bleiben.

Mit der Zeit schützt die Seele den gesun­den Ver­stand
und bedeckt ihn mit Nar­bengewebe und der Schmerz lässt nach.

Aber er ver­schwindet nie.

Rose Kennedy


Was geschieht mit den Tieren, die nie­mand Beson­deren haben?

Ent­ge­gen den meis­ten Tagen an der Regen­bo­gen­brücke, däm­mert dieser Tag kalt dun­stig und grau. Der düster­ste Tag, den man sich vorstellen kann.

Die Tiere, die erst vor kurzem angekom­men sind, sind ver­wirrt und verun­sichert, da sie einen solchen Tag nie erlebt haben, seit sie die Regen­bo­gen­brücke erre­icht haben. Sie wis­sen nicht, was sie denken sollen. Doch die Tiere, die bere­its eine Weile damit ver­bracht haben, auf ihre Lieben zu warten, wis­sen nur zu gut, was geschieht. Sie ver­sam­meln sich am Pfad, der zu der Brücke führt. Sie wis­sen, das dies etwas Beson­deres ist und sie wollen es sich ansehen.

Es dauert nicht lange, bis ein älterer Hund in Sichtweite kommt. Sein Kopf hängt schwer und tief, sein Schwanz schleift am Boden. Die Tiere, die am Pfad ste­hen, beson­ders die, die schon seit einer Weile bei der Regen­bo­gen­brücke sind, wis­sen genau, was geschieht, denn sie haben es schon viel, viel zu oft mit anse­hen müssen. Der alte Hund nähert sich langsam der Brücke. Obgle­ich sein Herz offen­sichtlich schwer und er von Trauer und Schmerz über­wältigt ist, findet man kein Anze­ichen von Ver­let­zung oder Krankheit an ihm. Doch im Gegen­satz zu den Tieren, die an der Brücke auf ihre Lieben warten, ist dieser Hund nicht zurück­ver­setzt in seine Vol​lkom​men​heit​.Er ist weder vol­lkom­men gesund, noch vol­lkom­men kräftig.Während er seine schmerzhafte, langsame Reise macht, beobachtet er die Tiere, die ihn nun alle anse­hen. Er ist hier fehl am Platz , dies ist kein Ort zum Bleiben für ihn. Er fühlt instink­tiv, daß er um so glück­licher sein würde, je schneller er die Brücke über­queren würde.

Doch es soll nicht sein.

Als er sich der Brücke weiter nähert, erscheint ein Engel und stellt sich ihm in den Weg. Der Engel spricht sanft und entschuldigend zu dem alten Hund. Er erk­lärt ihm, dass er die Regen­bo­gen­brücke nicht über­queren darf, da nur die Tiere, die mit ihrem beson­deren Men­schen zusam­men sind, hinüber dür­fen. Er jedoch hat keinen beson­deren Men­schen – nicht hier an der Regen­bo­gen­brücke, noch unten auf der Erde. Ohne Ort, an den er gehen kann, wen­det sich der alte Hund ab in Rich­tung der Felder vor der Brücke. In einer eige­nen Region in der Nähe sieht er eine Gruppe älterer, schwacher Tiere, Hunde und Katzen, die ebenso trau­rige Augen haben wie er. Anders als die Tiere, die auf ihren beson­deren Men­schen warten, spie­len diese Tiere nicht. Sie liegen nur auf dem grü­nen Gras, star­ren ver­loren und voller Not und Elend zu dem Pfad, der zur Regen­bo­gen­brücke führt. Der alte Hund weiß, dass er keine Wahl hat, dass er zu ihnen gehört.

So nimmt er seinen Platz unter ihnen ein, den Pfad anstar­rend und wartend.Einer der let­zten Angekomme­nen, der auf seinen beson­deren Men­schen wartet, kann nicht ver­ste­hen, was er ger­ade gese­hen hat. Er bit­tet eines der anderen Tiere, das bere­its eine Weile dort ist, es ihm zu erk­lären. „Der arme Hund wurde von seinem Besitzer ins Tier­heim gebracht, als er seiner über­drüs­sig wurde. Der Anblick, den er nun bietet mit seinem grauen Fell, seinen trau­ri­gen, düsteren Augen, ist der­selbe Anblick, den er abgab, als er in den Zwinger gebracht wurde. Er kam nie wieder her­aus und brachte sich durch, mit nur der Liebe und Zuwen­dung, die ihm die Heimangestell­ten geben kon­nten. So ver­ließ er sein lei­d­volles, ungeliebtes Leben auf der Erde endgültig. Doch da er keine Fam­i­lie hatte, keinen beson­deren Fre­und, dem er seine Liebe geben kon­nte, hat er nie­man­den, der ihn über die Brücke begleiten kann.“ Das erste Tier denkt darüber nach und fragt dann: „Doch was wird nun mit ihm geschehen?“

Als er ger­ade seine Antwort bekom­men soll, teilen sich die Nebel, die Düsterkeit verzieht sich.Ein einzel­ner Men­sch kommt auf die Brücke zu. Ein Men­sch, der auf der Erde ein gewöhn­licher Men­sch war, der ebenso wie der alte Hund die Erde für immer ver­lassen hatte. Er wen­det sich zu der trau­ri­gen Gruppe der älteren Tiere und hält ihnen seine aus­gestreck­ten Hand­flächen ent­ge­gen. Die süßesten Klänge, die sie je gehört hat­ten, erklin­gen milde über ihnen und all die älteren Tiere sind unmit­tel­bar in das rein­ste gold­ene Licht getaucht. Inner­halb eines Momentes sind sie alle wieder jung und gesund.Eine andere Gruppe aus der Mitte der Tiere, die auf ihren beson­deren Men­schen warten, bewegt sich zu dem Pfad. Als sie dem Men­schen näher kom­men, ver­beugt sich jedes von ihnen und während er an ihnen vorübergeht, legt er jedem von ihnen zärtlich seine Hand auf den Kopf und spricht sanft ihre Namen.Schließlich bilden die Tiere, die eben noch auf nie­man­den warten durften, eine Reihe hin­ter dem Men­schen und fol­gen ihm leise und sie über­queren die Brücke zusammen.

„Was ist geschehen?“„Dieser Men­sch ver­brachte sein ganzes Leben damit, Tieren jeder Art zu helfen. Die Tiere, die Du sahst, die ihm Respekt zoll­ten, waren die Tiere, die durch seine selb­st­lose Hilfe ein neues Zuhause fan­den. Sie wer­den die Brücke über­queren, wenn ihre neuen Fam­i­lien angekom­men sind. Die Tiere, die plöt­zlich wieder jung und gesund wur­den, waren die, die niemals ein Zuhause fan­den. Wenn ein Mann oder eine Frau, die ihr ganzes Leben damit ver­brachten, Tieren zu helfen, hier ankom­men, wird ihnen ein let­zter Akt der Barmherzigkeit gewährt. Sie dür­fen all die armen Tiere über die Brücke begleiten, denen sie auf der Erde nicht mehr helfen kon­nten. Weißt Du, ALLE Tiere sind für sie beson­ders, so wie sie beson­ders sind für alle Tiere.“

(Verfasser unbekannt)
Zitiert aus dem Forum der Riesenschnauzernothilfe. 

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